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Ich wünsche mir ein Kind, mein Mann nicht.

Einseitiger Kinderwunsch

Immer wieder rufen verzweifelte Menschen bei mir an und schildern mir diese Situation: Meine Partner*in möchte (noch) ein Kind. Ich aber nicht.

 

Wir finden einfach keine Lösung für dieses Problem.

 

Wir stecken schon in einer richtig tiefen Krise und wissen uns nicht mehr zu helfen. Sollte Dir dieses Problem bekannt vorkommen, dann wisse: DU BIST NICHT ALLEIN MIT DIESEM THEMA!


Was tun bei einseitigem Kinderwunsch?

Eine Möglichkeit, um an dieser scheinbar prekären Situation zu arbeiten, kann eine Paartherapie sein.

 

Ich persönlich mache in meiner Praxis immer wieder die Erfahrung, dass es durchaus Sinn macht, erst einmal im Einzelsetting mit den Beteiligten zu arbeiten. Denn hier darf es erst einmal tiefer in die individuelle Klärung gehen. Was steckt HINTER Deiner Angst, bei Deinem NEIN zum Kind zu bleiben und so Dein Leben selbst zu bestimmen? Was steckt HINTER Deinem Mangelgefühl, wenn zwei Kinder auf keinen Fall reichen für Dich?

 

Oft erlebe ich es, dass Paare zwar Pro- und Contralisten gemeinsam erarbeiten aber so richtig, richtig, richtig ehrlich sind beide nicht. Und das nicht aus böser Absicht, sondern weil sie den Grund für ihren Standpunkt gar nicht wirklich wahrnehmen können.

 

Insofern ist es aus meiner Sicht absolut notwendig, dass jede*r für sich erst einmal ganz tief hinschaut, was das eigentliche Thema überhaupt ist.

 

Wenn das passiert ist, was durchaus einige Sitzungen in Anspruch nehmen kann, erst dann ist eine ehrliche Begegnung auf Augenhöhe überhaupt möglich. Weg von: meine Neurose diskutiert mit Deiner Neurose. Hin zu: mein Erwachsenen-Ich geht in Kontakt mit Deinem Erwachsenen-Ich. Auf Augenhöhe.

Einseitiger Kinderwunsch kann sehr belastend für die Beziehung sein.
Einseitiger Kinderwunsch kann sehr belastend für die Beziehung sein.

Für jedes Problem gibt es eine Lösung

Auch wenn es im Moment so scheint, als könne es für diesen einseitigen Kinderwunsch definitiv keine Lösung geben, so gibt es diese Lösung doch. Ihr könnt sie bisher vielleicht noch nicht klar sehen. Und sie ist bereits da. Das Leben hält immer alles schon bereit, was durch Dich gelebt werden will. Wichtig ist es, intensiv hinzuschauen und sehr ehrlich zu Dir selbst zu sein.

 

Auch wenn das am Ende bedeutet, dass eine Partnerschaft keine Option mehr ist. Auch wenn das am Ende bedeutet, dass es eine radikale Veränderung in der Partnerschaft gibt, damit beide Partner*innen sich voll und wahrhaftig selbst leben können. Es gibt IMMER so viel mehr, als das, was Du bisher sehen kannst. Doch wenn Du Dich immer weiter im Kreis drehst und das denkst und tust, was Du schon immer gedacht und getan hast, wirst Du nie dahinter kommen, was Deine ganz persönliche Lösung ist.

Der erste Schritt: Radikale Akzeptanz

Ein erster, oder vielleicht sogar DER Schritt in Richtung Lösung ist radikale Akzeptanz dessen was IST. Und das kann erst einmal verdammt unbequem sein.

 

Es könnte z. B. herauskommen, dass Du einen Aspekt an Deiner Partner*in ablehnst und das der Grund ist, dass Du kein Kind (mehr) mit ihr bekommen möchtest. Oder Du entdeckst in der Therapie einen Aspekt an Dir selbst, den Du ablehnst. Dann geht es erst einmal darum, alles was IST radikal anzuschauen, zu benennen und vor allem anzuerkennen.

 

Wenn alles sich bei Dir dagegen sträubt, Verantwortung für ein Kind, eine Familie, zu übernehmen, dann macht es Sinn, erst einmal zu schauen, welches Thema Du mit Verantwortung hast. Genau an dieser Stelle ganz tief einzutauchen und zu wachsen.

 

Wenn Du nicht bereit bist, die volle Verantwortung für Dein eigenes Leben zu übernehmen, kannst Du doch unmöglich eine angemessene, erwachsene Verantwortung für ein Kind übernehmen. Im schlimmsten Fall werden eigene Ängste, Zwänge, Neurosen usw. auf das Kind übertragen. Und irgendwann landet dann dieses Kind als erwachsener Mensch bei einer Fachfrau, um sich von den Neurosen der Ahn*innen zu befreien. Also - warum nicht HIER & JETZT ehrlich hinschauen und an die Arbeit gehen?

 

Ein anderes Beispiel: Wenn Du z. B. übermäßig stark fixiert darauf bist, ein weiteres Kind in diese Welt zu setzen, obwohl Du schon welche hast, dann lohnt es sich, einmal genau hinzuspüren, was Dir denn wirklich in Deinem Leben fehlt. Wo Du Dich selbst nicht bedingungslos lebst und liebst, so dass dieses Mangelgefühl in Form eines extrem starken Kinderwunsches sich zeigt, wenn Du kein viertes, fünftes, sechstes Kind bekommst.

Dann lohnt es sich zu schauen, ob Du Dich evtl. von Dir selbst ablenken möchtest, indem Du immer mehr  Kinder in Dein Leben holst, um die Du Dich dann aufopferungsvoll kümmern kannst.

 

Es kann hilfreich sein, zu ergründen, ob Du vielleicht ein "Helfersyndrom" hast und Deine Anerkennung über Dein Muttersein generierst, statt erst einmal damit anzufangen, DICH selbst voll anzuerkennen und Deinen leeren Liebes-Speicher aus Dir selbst heraus aufzufüllen.

Neurosen können an die Kinder weitergegeben werden.
Neurosen können an die Kinder weitergegeben werden.

Ich kann hier unmöglich alle Themen aufzählen, die es zu ergründen gibt, denn jeder Mensch ist absolut individuell. Du bist einzigartig und so kann es sich lohnen, einmal ganz genau und sehr ehrlich in Deine Seelenwelt zu schauen. Wenn es Dich ruft, dann begleite ich Dich herzensgern ein Stück Deines Weges!

Arbeit im Paar

Wenn beide Partner*innen sich intensiv mit ihren eigenen Themen auseinandergesetzt haben, kann es Sinn machen, im Paar weiter zum einseitigen Kinderwunsch zu arbeiten. Dann geht es darum, füreinander die richtigen Worte zu finden, für das, um was es genau geht. Für das, was wirklich zum Ausdruck gebracht werden will. Es macht durchaus Sinn, das gut begleiten zu lassen, um hier auf einer angemessenen Ebene zu bleiben und am Ende in eine echte Klarheit zu kommen.

 

Diese Bewusstseinserweiterung beider Partner, kann im Idealfall eine Beziehung auf eine ganz neue Stufe heben. Daraus kann Wunderbares entstehen. Eine echt erwachsene, reflektierte Partnerschaft, fern ab von neurotischem Ping-Pong-Spiel.

 

Es kann genauso gut sein, dass Ihr feststellt, dass diese Beziehung keine Zukunft mehr hat oder es zumindest sehr große Veränderungen in dem WIE braucht. Ja - alles kann sein. Und alles, was am Ende dieses ehrlichen Prozesses herauskommt, ist eine Lösung. Die Lösung ist also tatsächlich immer schon da, auch wenn Ihr sie im Moment noch nicht sehen könnt.

 

Ich helfe Euch von Herzen gern, in Eure Klarheit zum Thema einseitiger Kinderwunsch zu kommen. Für die Vereinbarung eines Erstgesprächs klickt hier.

 

Wenn Du Lust hast, hinterlasse mir gern Deinen Kommentar zu diesem Artikel. Hat Dir der Artikel weitergeholfen? DANKE!

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Kommentare: 2
  • #1

    Sabine Kakizaki (Dienstag, 11 Januar 2022 09:30)

    Liebe Dinah-Ann,
    Danke dass Du dieses Thema aufgreifst und so intensiv und sehr anschaulich beleuchtest.

    Ich kenne das auch von Patientinnen und hab auch die Erfahrung gemacht, dass oft etwas verborgenes hinter dem Thema steckt :-)

  • #2

    Ursula Brühwiler (Donnerstag, 02 Juni 2022 19:39)

    Liebe Dinah-Ann

    Mit Begeisterung haben ich gerade diesen Beitrag gelesen. Du sprichst hier ein Thema an, über welches aus meiner Erfahrung als Kinderwunsch-Coach, nur sehr selten gesprochen wird.
    Schön, dass auch du den einseitigen Kinderwunsch etwas genauer unter die Lupe nimmst und deine Hilfe zum tiefen Verständnisund zur Heilung anbietest.

    Ich sende ganz liebe Grüsse zu dir :-)
    Ursula