· 

Brauche ich eine Psychotherapie?

Brauche ich eine Psychotherapie?

Brauche ich eine Psychotherapie? Diese Frage stellst Du Dir wahrscheinlich gerade, wenn Du hier auf meinem Blogartikel gelandet bist.

 

Und das ist eine Frage, mit der Du definitiv nicht allein da stehst. Viele Menschen fragen sich das. Meiner Meinung nach leider oft viel zu lang. Der Weg, sich professionelle Hilfe zu suchen, ist heutzutage leider immer noch häufig ein großer Angang.

  • Geht es mir schon schlecht genug?
  • Schaffe ich das nicht alleine?
  • Wenn ich dieses oder jene Buch durchgearbeitet habe, muss mir doch endlich der Durchbruch gelingen...
  • Ich habe ja gute Freund*innen, mit denen ich meine Probleme besprechen kann...
  • Was denken die anderen, wenn ich in Therapie gehe?
  • Bin ich dann verrückt?
  • Wenn ich nur genug meditiere, wird es mir bald gut gehen...

Diese Sätze kommen Dir vielleicht bekannt vor...


Reicht es nicht, Bücher über Persönlichkeitsentwicklung zu lesen?

Tausende Ratgeber zieren die langen Regale in gut sortieren Buchläden. Das Internet ist unerschöpflich, was die Versprechungen, schneller Hilfe anbelangt.


Und am Ende? Die Enttäuschung, dass sich letztendlich doch nichts wirklich verändert hat. Also geht die einsame Sinnsuche verloren in Büchern oder den unendlichen Tiefen des Word Wide Web weiter.

Die Sache mit dem Selbstbeschiss

Ich möchte Dir heute von einer sehr persönlichen Erfahrung erzählen, welche ich einmal hatte, als ich auf einem Seminar für Therapeut*innen war.

Ich bin zu...

Schon nach dem ersten Seminar-Nachmittag schlich sich ein mir alt bekanntes Gefühl ein, das sich schon durch meine ganze Kindheit zog, wie Kaugummi und welches ich bis dahin nie wirklich loswerden konnte. Ein klassischer Glaubenssatz: ICH BIN ZU VIEL.

 

Ich fühlte mich zu vorlaut und zu auffallend gekleidet. Ich fand, ich lache zu laut, rede zu laut, rede zu viel, frage zu viel nach usw. Dabei liebte ich bunte Kleider, war super interessiert und wissbegierig und hatte Lust mich voll einzubringen in das Seminar.

Verrückt und vollkommen verdreht

Da ich mich in Gesellschaft vieler anderer hervorragenden Psychotherapeut*innen befand, mutete ich mich zu und sprach mein Unwohlsein direkt in der Abschlussrunde des ersten Abends an. Ich sagte, dass ich mich zu viel und zu laut fühle, obwohl ich mich schon tierisch anstrenge, mich zurückzuhalten!

 

Ich war einfach nicht ich selbst. Dieses Wegdrücken meiner Power raube mir tierisch viel Energie und das sei ja wohl irgendwie verrückt und vollkommen verdreht.

Ein Experiment

Die Seminarleiterin lud mich ein, ein Experiment zu machen und in die Mitte des Kreises zu gehen. "Sei einmal ganz Du selbst! JETZT!".

 

Ich zögerte kurz, da mein Impuls auf einmal war, ganz still zu sein. Ich sagte: "Ich habe jetzt gerade nicht das Bedürfnis etwas anderes zu tun, als hier ruhig zu stehen.


Merkst Du was??? Das ist ein astreiner Abwehrmechanismus!!! Sie, ganz Profi-Gestalttherapeutin, ließ sich natürlich nicht hinters Licht führen und erwiderte mit einer einladenden Geste: "Dann tu mal so, als hättest Du gerade das Bedürfnis ganz Du selbst zu sein!". Bäm.

 

Was dann folgte, war ein naturgewaltiger Ausbruch, der sich in mächtigen Tönen, Bewegungen, extatischen Entladungen über die 20 Anwesenden ergoss. Mir ging es wunderbar. Ich war in diesem Moment eins mit mir und voll in meiner Super-Mega-Power.


Ich fühlte mich energiegeladen, absolut fantastisch und frei. Mein Kopf war ausgeschaltet. Ich konnte einfach für einen unbeschreiblich kostbaren Moment ganz ich sein.

Meine Wahrheit ist nicht Deine Wahrheit

In der Reaktion der Kolleg*innen zeigte sich einmal mehr, dass meine Wahrheit ganz sicher nicht Deine Wahrheit oder die eines anderen ist. Sie gingen von "Ich hatte Angst!" zu "Es hat mich wütend gemacht!" bis hin zu "Ich musste mir die Ohren zu halten!" zu "Ich will das auch. Es hat mich inspiriert!" oder "Das wirkte auf mich wie eine Berg-Schamanin, die von ihrem Berg zum Nachbarberg kommuniziert!".

 

Mir war einmal mehr klar: Ihr müsst meine Wahrheit nicht teilen. Wenn sie jemand teilt, ist es schön. Wenn nicht, ist es ebenso schön. Es hat einfach nichts mit mir zu tun. Alle sind in ihrer Wahrnehmung absolut in Ordnung und einzigartig.

 

Wenn eine vor Angst erstarrt, während ich mich zu-mute und zeige, wie ich jetzt bin, dann hat das etwas mit ihrer Vergangenheit, ihren Erfahrungen, Glaubenssätzen, Neurosen und Ur-Ängsten zu tun. Wenn einer in mir eine Berg-Schamanin sieht, dann sicher nur, weil dieser Aspekt auch in ihm tief verankert und gut ausgeprägt ist. Aber es hat nichts damit zu tun, wie ich gerade bin.

 

Das ist etwas, was ich auch häufig meinen Klientinnen versuche, zu vermitteln und an diesem eigenen Beispiel noch einmal schön zeigen kann.

Resümee

Ob meines ersten Impulses, einfach still im Kreis zu stehen, notierte ich mir am Ende dieser "Übung" zufrieden und in der vollen Überzeugung nun ein gutes Stück schlauer zu sein, in mein Büchlein die folgenden Worte:

 

In einem Raum, in dem ich die Einladung bekomme, mich zuzumuten, brauche ich mich nicht mehr zumuten.

 

Ich ging schlafen, war froh, diese Erfahrung gemacht zu haben und stolz, dieses wunderbare Resümee gezogen und mich so prächtig weiterentwickelt zu haben.

Der Selbstbeschiss fliegt auf

Am nächsten Morgen im Morgenkreis berichtete ich über meine Erkenntnis, die ich nach meinem Experiment notiert hatte. Schon während ich es in der großen Runde laut aussprach, spürte ich, dass hier etwas nicht stimmte. Das ich es mir hier gerade leicht machte und selbst beschiss. Ich kam mir auf die Schliche, während ich mit in Kontakt mit meinen Kolleg*innen ging und mich selbst reflektierte.

 

Es wäre ja schön leicht, die Verantwortung dafür, wann und wo und wie ich mich zeigen darf, anderen Menschen zu überlassen. Wenn ich darauf wartete, eine Einladung zu bekommen, ganz ich zu sein, würde ich niemals ganz ich sein! Denn warum sollten andere Menschen mich dazu einladen? Sie mögen ja die Dinah, so wie sie sie seit vielen Jahren kennen.

 

Ich strich also die Erkenntnis vom Vortag durch und schrieb neu: Ich muss mir meinen Raum NEHMEN!

Von der Passivität in die Aktivität

Sofort spürte ich die veränderte Energie. ICH MUSS MIR MEINEN RAUM NEHMEN hatte nun etwas AKTIVES. Warten, bis andere mir den Raum geben, ist PASSIV. Eine echt tiefe Erkenntnis für mich an diesem zweiten Morgen des Seminars.

 

Mich zu-muten. Das ist es, was mich weiterbringt. Mutig sein und mich zeigen. Mut haben. Vorangehen. Machen. Ins Handeln kommen. Mich mit meinen Bedürfnissen und meinem Sein sichtbar machen. Mir meinen Raum nehmen.

Ein weises Gegenüber für Dein Wachstum

Damit Du Dir nun die Frage: "Brauche ich eine Psychotherapie?" leichter beantworten kannst, habe ich Dir diese kleine Anekdote von meinem persönlichen Entwicklungsweg geschrieben. Ich möchte Dir damit zeigen, wie wichtig es ist, ein professionelles Gegenüber zu haben, das Dich in Deiner Entwicklung begleitet.

 

Du kannst Dir nach einer durchquatschten Nacht mit einer Freundin oder ewiger Recherche im Internet einreden, Du hättest nun DIE entscheidenden Erkenntnisse gewonnen, um endlich glücklich zu sein. Die lästige Frage: "Brauche ich Psychotherapie?" kannst Du einmal mehr beiseite wischen, nur um am nächsten Morgen in noch größerem Elend aufzuwachen.

 

So lange Deine Erkenntnisse keinen Bestand im Kontakt mit einem anderen, sehr bewussten Menschen haben, sondern wie Staub zerfallen, sobald Du sie laut aussprichst, ist es eben doch keine tiefe, lebensverändernde Erkenntnis sondern Selbstbeschiss.

 

Der Buddha sagte, dass eine der fünf unterstützenden Bedingungen für den Eintritt in den Strom Lernen und Erörtern, also der Austausch mit eine*r anderen sind. Im Buddhismus ist damit ein Edler, bereits erleuchteter Mensch gemeint, was ich (noch) nicht in Gänze bin.

 

Allerdings zeigt dieses Detail in den Lehren des Buddha, dass es unerlässlich ist, für die persönliche Entwicklung ein hinterfragendes und lauschendes Gegenüber zu haben. Was ich definitiv bin. 

Psychotherapie für wahrhaftige Entwicklung

Als Heilpraktikerin für Psychotherapie sehe ich mich in der Rolle dieses aufmerksamen, präsenten Gegenübers. Ich lausche Dir und nehme Dich intensiv wahr, während Du mit mir sprichst. Mir entgeht kaum eine Regung. Ich benenne alles, was sich mir zwischen den gesprochenen Worten zeigt. Ich nehme Dich in Deiner Ganzheit wahr und spiegele Dich.

 

Ich werfe alle Projektionen, die Du auf mich wirfst, zu Dir zurück, damit Du wahrhaftige Wachstumsschritte machen kannst. Das ist manchmal unbequem und herausfordernd und es bringt Dich immer weiter. Ganz sicher mehr, als Dich nur in Literatur und Podcasts zu vertiefen. Das ist auch wichtig. Ich liebe es, gute Bücher zu Persönlichkeitsentwicklung zu lesen und interessante Podcasts zu hören. Dennoch reicht es meiner Ansicht nach nicht aus, sich allein darauf zu verlassen.

 

Fragst Du Dich immer noch: "Brauche ich eine Psychotherapie?"?

 

Wenn ich Dich durch diesen Beitrag anregen konnte, Dich endlich wirklich weiter zu bewegen in Deiner Entwicklung, dann freue ich mich, Dir ein weises, präsentes Gegenüber zu sein und Dich zu sehen, wie Du HIER & JETZT bist.

 

Ich biete Dir an, Dir zu lauschen, so fein, wie Dir vielleicht noch nie zuvor jemand gelauscht hat. Dich zu spüren und wahrzunehmen, wie Du vielleicht noch nie zuvor wahrgenommen wurdest. Mich nicht blenden zu lassen von Deinem Schauspiel, das Dich durch Dein bisheriges Leben trägt und immer wieder Bruchlandungen erleben lässt.

 

Bist Du bereit? Dann lass uns tief hinschauen!

 

Klicke hier, um ein Erstgespräch zu vereinbaren.

 

Herzlich

Dinah

Kommentar schreiben

Kommentare: 0