Schmerzunempfindlichkeit - oft Fluch , selten Segen...
Ein typisches Problem für Menschen mit FASD ist eine mal mehr, mal weniger ausgeprägte Schmerzunempfindlichkeit.
Das kann natürlich in bestimmten Situationen von Vorteil sein. So z. B. wenn alle gemeinsam beim Frühstück sitzen und noch keiner sein frisch gekochtes Ei pellen kann. Der Mensch mit FASD wird wahrscheinlich der erste sein, der in den Genuss eines heißen gepellten Eis kommt. Das dürfte aber auch eine der wenigen positiven Auswirkungen von Schmerzunempfindlichkeit sein.
Hat sich ein schmerzunempfindlicher Mensch verletzt und bemerkt dies nicht, kann das durchaus unangenehme Folgen haben. Es gibt tatsächlich Kinder, die mit einem gebrochenen Fuß weiter spielen und erst Tage später auffällt, dass der Fuß kaputt ist. Oder eine normalerweise schmerzhafte Zahn-, Hals- oder z. B. Ohrenentzündung wird lange verschleppt. Dies kann zu dauerhaften Schädigungen führen.
Als Eltern bzw. Betreuuer von Kindern mit FASD muss man also ständig ein besonderes Augenmerk auf die "Unversehrtheit" seines besonderen Schützlings haben.
Außerdem können Menschen mit FASD wärme- und kälteunempfindlich sein, was dazu führen kann, dass sie sich nicht wetterentpsrechend kleiden. Das Kind im Winter mit T-Shirt auf dem Schulhof? Keine schöne Vorstellung. Hier sind also auch Lehrer, Erzieher, Schulbegleiter und andere Betreuuer gefragt. Sie sollten immer einen Blick darauf haben, dass die Kinder angemessen gekleidet sind, damit sie nicht überhitzen oder unterkühlen. Morgens kann eine warme Strickjacke ja noch angebracht sein. Wenn aber mittags 30°C auf dem Schulhof herrschen, ist sie das ganz sicher nicht mehr. FASD-Kinder laufen aber gern mal den ganzen Tag mit dicker Strickjacke herum. Nur weil ihnen keiner gesagt hat, dass sie sie ausziehen sollten.
Wir sollten also dort unterstützen, wo Unterstützung notwendig ist. Aber auch darauf achten, die Kinder zu relativer Selbständigkeit zu erziehen. Das ist machmal eine GradWANDERUNG.
Viel Spaß beim WANDERN!
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