"Mama, Geschenke zum Geburtstag sind mir gar nicht wichtig. Ich bin einfach froh, dass ich Euch habe. Wenn ich nicht zu Euch gekommen wäre, wäre ich wohl jetzt tot".
Das sagte mir meine Tochter gestern Abend, als ich sie ins Bett brachte. Das letzte Mal als Neunjährige. Morgen würde sie 10 sein. Welch eine Tiefe, welch eine Reflektiertheit für einen solch kleinen Menschen.
Als ich wenig später meinem Mann davon erzählte, sagte er, es läge sicherlich an unserer guten "Vorarbeit" als Eltern und daran, dass wir immer offen mit unserer Adoptivtochter umgegangen sind, dass sie sich traut, so offen und direkt das auszusprechen, was ihr durch den Kopf geht. Ich bin sehr stolz darauf und möchte alle Adoptiv- und Pflegeeltern zu Offenheit, Ehrlichkeit und Zutrauen ermuntern. Traut Euren Kindern zu, dass sie mit der Wahrheit klar kommen. Sie werden schon selber die Grenze aufzeigen, wenn es zu viel der Ehrlichkeit wird. Die Kinder wachsen auch an den traurigen Erfahrungen in ihrem Leben. Es IST ihr Leben und das haben sie in jeder Zelle. Sie spüren alles. Also darf es auch ausgesprochen werden. "Was ist, darf sein und was sein darf, kann sich verändern".
WICHTIG: Es gibt auch sogenannte "giftige" Informationen. Etwa wie "Du bist durch eine Vergewaltigung entstanden" oder "Du bist durch Prostitution entstanden". Solche Informationen sollte man den Kindern in der Regel nicht so ohne Weiteres mitgeben. Hier sollte am besten mit einem Kinderpsychologen bzw. anderen Fachleuten, die sich sehr gut mit dem Thema auskennen, zusammengearbeitet werden.
Ich möchte an dieser Stelle ein Buch empfehlen:
"Wieviel Wahrheit braucht mein Kind" von Irmela Wiemann. Sie ist ausgewiesene Expertin auf diesem Gebiet.
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